Ich habe vierzehn Jahre lang jeden Monat Videospielmagazine gelesen, zeitweise mehrere. Zuletzt hatte ich die Maniac abonniert, die ich aber im Laufe der Zeit auch immer langweiliger fand. Vor vier Jahren habe ich das Abo schließlich gekündigt und seitdem nur noch drei Hefte gekauft. Da ich mich nicht mehr damit beschäftigt habe, habe ich auch keinen blassen Schimmer, welche Zeitschriften neben der Maniac es seit dem großen Pressecrash Ende 2000/Anfang 2001 überhaupt gab und gibt. Die GEE soll ja ganz gut sein, wie man liest, aber die scheint ja schon wieder eingestellt worden zu sein.

Nachdem die Video Games eingestellt wurde (zu der Zeit auch nur noch das einzige Magazin das ich gelesen habe), habe ich mir hin und wieder die GamePro gekauft, die mir nach einiger Zeit aber auch nicht mehr so zusagte, also habe ich mir dann sporadisch die Maniac geholt, aber seit ca. vier bis fünf Jahren kaufe ich gar keine Print-Magazine mehr. Bei neuen Spielen gibt es genug Reviews und Spielermeinungen im Internet, das reicht mir eigentlich. Wenn es ein richtiges freakiges Magazin geben würde, das auch mal abseits des Mainstreams ein paar interessante Themen aufgreifen würde, würde ich mir evtl. sogar mal wieder ein Heft kaufen.

Lest ihr denn noch aktuelle Zeitungen? Ich les ab und an mal die M! Games (früher Maniac), wenn ich länger mit dem Zug unterwegs bin. Die letzte Ausgabe, die ich mir geholt habe, ist aber schon ne Weile her und hat mich auch eher enttäuscht.
Umfangreiche Retro-Reportagen gerne, aber dann bitte auch mit einer gewissen Qualität und Professionalität. Die fehlt mir in der M! Games öfter. In einer Liste der seltensten Master-System-Spiele Battletoads nicht zu erwähnen geht z.B. einfach mal gar nicht.

Das Coverdesign erinnert mich in der Tat auch an den Spiegel. Damals habe ich mir die Fun Generation sporadisch, hin und wieder mal, gekauft, dieses Layout der Titelseite kannte ich allerdings noch nicht. Kann entweder daran liegen, dass ich die Hefte gar nicht als Konsolenmagazine wahrgenommen habe oder sie wurden im Geschäft falsch im Zeitschriftenregal einsortiert. Wenn man die früheren und vorallem die ersten Hefte der Fun Generation kennt, dann ist dieses neue Auftreten wirklich etwas seltam. Wobei ich immer noch der Meinung bin, Videospielezeitschriften dürfen auch heute noch ruhig ein wenig freakig sein.

Gerade das vom Spiegel kopierte Cover-Layout, welches wohl eine ernsthaftere und erwachsenere Auseinandersetzung mit Videospielen suggerieren sollte, empfand ich als absolut unangemessen und geradezu kindisch. Die Reportagen, welche anfangs scheinbar als fester Bestandteil des neuen Formats geplant waren, fielen allzu oberflächlich aus und waren in dieser Form gänzlich überflüssig. Und auch die vom Grundsatz her eigentlich sinnvolle Wertungsreform wurde nicht konsequent zuende gedacht. So hätte es nicht nur zu allen besprochenen Neuerscheinungen mehrere Redakteursmeinungen geben müssen, auch die später wieder eingeführte Gesamtwertung hätte erkennbar auf deren Basis erstellt werden müssen. Ein etwas genauerer Blick in die Famitsu wäre da wohl angebracht gewesen.